So sieht die Zukunft des Aktienhandels aus: Nasdaq beantragt die Listung tokenisierter Aktien

16.10.2025 – Nasdaq bringt Blockchain an die Wall Street

Die Nasdaq hat bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag auf eine Regeländerung eingereicht. Ziel ist es, künftig tokenisierte Aktien und ETFs listen zu dürfen. Dafür soll die Definition eines Wertpapiers angepasst werden, sodass tokenisierte Aktien denselben Regeln für Handel und Dokumentation unterliegen wie herkömmliche Wertpapiere.

Damit wäre es möglich, dass ein Wertpapier im Nasdaq Market Center sowohl in klassischer als auch in tokenisierter Form gehandelt wird. Tokenisierte Vermögenswerte hätten bei der Orderausführung die gleiche Priorität wie traditionelle Aktien.

Wenn der Antrag genehmigt wird, könnten regulierte US-Börsen erstmals tokenisierte Aktien auf ihren Plattformen listen. Das würde die Liquidität für blockchain-basierte Versionen traditioneller Wertpapiere deutlich erhöhen.

Was sind tokenisierte Aktien?

Tokenisierte Aktien gibt es schon heute. Sie stellen eine digitale Form des Aktienbesitzes auf Basis der Blockchain-Technologie dar. Anleger können sie bislang meist nur über Krypto-Börsen handeln – und das rund um die Uhr. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber den begrenzten Handelszeiten klassischer Börsen.

Allerdings handelt es sich bei vielen dieser tokenisierten Aktien bisher nur um Derivate, die den Kurs einer echten Aktie nachbilden. Sie bieten in der Regel keine Stimmrechte und keine Dividenden.

Mit dem Schritt der Nasdaq soll sich das ändern: Tokenisierte Aktien könnten künftig rechtlich gleichgestellt werden und nach denselben Regeln gehandelt werden wie klassische Wertpapiere.

Hintergrund: Wachsende Akzeptanz digitaler Vermögenswerte

Der Vorstoß der Nasdaq kommt nicht zufällig. Immer mehr große Finanzunternehmen investieren in digitale Vermögenswerte. Firmen wie BlackRock, Franklin Templeton und KKR haben bereits mit der Tokenisierung von Fondsanteilen begonnen.

Auch die US-Politik zeigt unter dem neuen SEC-Vorsitzenden Paul Atkins eine zunehmende Offenheit für Krypto-Innovationen.

BlackRock und die Zukunft der Fonds

BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, baut seine Aktivitäten im Krypto-Bereich weiter aus. Nach dem Erfolg seiner Bitcoin-ETFs plant das Unternehmen nun die Tokenisierung klassischer Fonds.

Die Idee: Fondsanteile sollen künftig über Blockchain-Netzwerke handelbar sein – 24 Stunden am Tag, auch außerhalb der Börsenzeiten. Außerdem könnten sie in DeFi-Anwendungen (dezentralen Finanzsystemen) als Sicherheiten verwendet werden.

BlackRock betreibt bereits den weltweit größten tokenisierten Geldmarktfonds: den BlackRock USD Institutional Digital Liquidity Fund. Dieser hält laut Cointelegraph rund 2,2 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten – verteilt auf Blockchains wie Bitcoin, Ethereum, Avalanche und Polygon.

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