Stop-Order gelöscht? Diese Gründe kennen viele Anleger nicht!

18.07.2025 – Automatischer Order-Storno: Diese 6 Fälle solltest du kennen

Was ist eine Stop-Order?

Eine Stop-Order ist ein Handelsauftrag, der erst aktiv wird, wenn ein vorher definierter Stop-Preis erreicht wird. Danach wird er in der Regel als Market- oder Limit-Order ausgeführt.

Wann löscht der Broker automatisch eine Stop-Order?

1) Ablauf der Gültigkeitsdauer

  • DAY-Order (tagesgültig)
    Wird automatisch gelöscht, wenn sie bis zum Handelsschluss nicht ausgeführt wurde.
    Am Folgetag neu eingeben erforderlich.

GTC-Order (Good-Till-Canceled)
Bleibt bis max. 90 Tage aktiv, bzw. bis sie manuell gelöscht oder ausgeführt wird. Der depotführende Broker hat ein Maximum von 90 Tagen festgelegt. Es gibt aber auch Börsen, die die Frist noch kürzer setzen. Dann wird sie ebenfalls ohne Ausführung gelöscht.

2) Unternehmensereignisse (Corporate Actions)

Der depotführende Broker löscht Stop-Orders automatisch bei bestimmten Ereignissen, die den Kurs oder die Handelbarkeit beeinflussen, wie zum Beispiel:

  • Aktiensplits / Reverse Splits
  • Fusionen, Übernahmen
  • Symbolwechsel

Warum?
Der Stop Preis passt sich nicht automatisch an z.B. einen Split an und wäre schlichtweg nicht mehr realistisch.

Beispiel:
Sie setzen eine Stop-Order bei 200 €. Nach einem 3:1 Split ist der Kurs bei 66 €.
→ Die Order wird gelöscht, um Fehlausführungen zu vermeiden.

3) Wechsel des Handelsplatzes oder Delisting

  • Bei einem Primärbörsenwechsel (z. B. NYSE → OTC) oder Delisting löscht der Broker sämtliche offenen Orders, inklusive Stops.

4) Börsenregeln und Fristen

  • Einige Handelsplätze akzeptieren keine dauerhaften GTC-Orders.
  • Orders müssen dann nach einer Frist (z. B. 30 oder 90 Tage) erneuert werden.
    → Automatisches Löschen durch Broker erfolgt zur Einhaltung dieser Regeln.

5) Regulatorische oder technische Gründe

  • In Marktphasen mit extremer Volatilität oder Unterbrechungen (z. B. Circuit Breakers, Trading Halts) können Stop-Orders:
    • ausgesetzt
    • oder automatisch gelöscht werden.

Warum?
Weil der Markt solche Orders nicht zuverlässig verarbeiten kann.

6) Kritische Margin-Situation

  • Wenn Ihr Konto einen Margin Call auslöst oder die Anforderungen nicht mehr erfüllt, kann der Broker alle offenen Orders (auch Stops) löschen, um eine mögliche Liquidation vorzubereiten.

Zusammenfassung

Der depotführende Broker löscht Stop-Orders automatisch bei:

  • Ablauf der Ordergültigkeit (DAY, GTC je nach Börse)
  • Aktiensplits und anderen Corporate Actions
  • Delisting oder Wechsel des Handelsplatzes
  • Fristvorgaben durch Börsen
  • Volatilitätsunterbrechungen und Handelsaussetzungen
  • Kritischen Margin-Situationen
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